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Persönlichkeitsentwicklung- ein lästiges Übel?

Aktualisiert: 9. Apr.

Gastblogbeitrag von J.C. Borkenstein


Letzte Woche erhielt ich eine Email von Jan und er fragte mich, ob er einen Blogbeitrag für meine Webseite schreiben dürfe. Jan ist aus Kiel und schreiben sein Hauptberuf. Wie haben uns dann auf eine Tasse Tee getroffen und geschnackt. Die Chemie zwischen uns passt und wir waren uns schnell einig darüber, was das Thema seines Blogbeitrags sein könnte.

Jan nimmt euch mit auf eine Reise der Persönlichkeitsentwicklung. Individuell und persönlich. Sein Weg. Seine Erfahrungen. Aber lest selbst.



Über Bauchgefühl und den inneren Kompass

Hab’ schlecht geschlafen. Kein Wunder, heute Nacht war Vollmond. Glaubst du an

den Quatsch? Ja, irgendwie schon. Ich nicht. Und was ist mit Ebbe und Flut? Was

soll damit sein? Glaubst du an Ebbe und Flut? Wie kann man daran denn nicht

glauben? Dein Körper besteht zu einer Hälfte aus Wasser.


Hattest du letzte Woche eigentlich auch Kopfschmerzen? Ich auch. Kein Wunder,

wenn du mich fragst. Jetzt komm mir nicht mit Wetterwechsel. Doch. Oder ist dir

noch nie eine Flasche im Eisfach zerplatzt?


Was mich schon immer an alternativen Methoden wie Klangbädern, Reiki oder ganz

allgemein Energiearbeit gestört hat, waren nie die Methoden selbst. Die haben mich

eigentlich immer fasziniert. Es waren die Menschen, die darum so ein Bohei

gemacht haben, fast schon wie einen Kult. Normalos wie mich hat das immer

verschreckt. Zu viel Esoterik. Label drauf. Schluss aus.


Ich glaube, dass es nie die eine Lösung geben kann und niemals geben wird. Weder

politisch noch religiös, ernährerisch (gibt es das Wort?) und auch nicht sportlich

oder medizinisch. Auch wenn wir Menschen uns evolutionsbedingt zu ähneln

scheinen wie eine Ristorante Pizza Salami der anderen, haben wir doch jeder einen

eigenen Backofen mitbekommen. Und dieses Individuelle, wie man es auch immer

nennen mag, braucht gelegentlich Hilfe. Immer dann, wenn man sich im Leben mal

wieder festgefahren hat.


Vielleicht reicht dann ein Stück Schokolade abends auf der Couch, ein Arschtritt

vom Partner oder eben der Chakraboost einer Klangschale. Das Entscheidende ist,

dass alles zu richtigen Zeit am richtigen Ort passiert. Das Stück Schokolade kann

seine Wirkung nicht entfalten, wenn Cola aus dem Wasserhahn kommt. Die Ansage

vom Liebsten bringt nichts, wenn man sich gerade gestritten hat. Und auf heilende

Hände und Schwingungen kann man sich schwer einlassen, wenn man sich

wünscht, dass der Esofutsi in seinen WallaWallaHosen lieber weniger von dem

nehmen sollte, was er nimmt.


Ich möchte hier meine Erfahrung von richtigem Ort zur richtigen Zeit teilen. Eine

Lanze für die Dinge brechen, die wir weder sehen noch verstehen können.

Momente, in denen mein innerer Kompass kalibriert wurde.


Auf Bali. Vor einigen Jahren.

Ich fühlte mich wie Julia Roberts in Eat Pray Love. Ich steckte fest. Liebeskummer,

die Arbeit machte mir keinen Spaß mehr und das Schlimmste war: Ich wusste

nicht, was ich wollte.


Als ich in einem kleinen balinesischen Café saß, etwas auf meinem Notebook

tippte, hörte ich eine Frau mit einem Mann am Nachbartisch reden. Auch wenn sie

wie alte Freunde wirkten, an dem Gespräch hörte ich, dass sie sich erst frisch

kennengelernt hatten. Die Frau stellte Fragen, der Mann antwortete. Dann schaute

sie plötzlich zu mir rüber und fragte, ob ich mich zu ihnen setzen wolle. Nichts

lieber als das. Irgendwann waren die beiden fertig. Der Mann verschwand und die

Frau fragte mich, wer ich bin und wie es mir geht. Obwohl ich sie nicht kannte,

erzählte ich ihr, wie es um mich stand. „Du musst in die Pyramiden“, sagte sie.


Ich googelte den Ort, schnappte mir einen Roller und fuhr hin. In einem

fensterlosen, überdimensionalen Wohnzimmer, mit Blick auf den Wald und zwei

große Pyramiden, erzählte ein Mann: „Marianne wird gleich mit euch ein Klangbad

machen. Die Wellen bringen das Wasser in eurem Körper in Bewegung. Es kann

sein, dass ihr etwas seht, es kann sein, dass ihr weint oder einschlaft. Alles ist gut.

Dieser Ort ist voller Energie. Ich habe ihn jahrelang gesucht, bis ich entschieden

habe, die Pyramiden genau hierhin zu bauen.“


Schweigsam gingen wir runter. In den Pyramiden war es dunkel. Jeder suchte sich

einen Platz, legte sich auf den Boden, zog eine Decke über sich. Marianne fing an zu

summen. Sie schlug gegen einen Gong. Dann gegen eine Klangschale. Meine Füße

kitzelten. Ich fühlte mich ein wenig schwerelos, auch wenn ich nicht ganz sicher

bin, ob ich es fühlen wollte. Und wennschon.


Dann flackerten Bilder auf. Ich versöhnte mich mit einem alten Freund, wir hatten

uns sehr gestritten. Das Bild verschwand. Und plötzlich sah ich mich, neben mir

eine Frau. Auf meinen Schultern ein Kind.


Als es vorbei war, saßen wir alle wieder auf der Terrasse. Tranken Tee, waren still.

Genossen die Ruhe und das, was mit uns passiert war. Am anderen Ende des

Raumes entdeckte ich auf einmal einen Mann. Wieder hatte ich dieses

merkwürdige Gefühl im Bauch. Ich ging auf ihn zu, sprach ihn an. Als ich ihm

erzählte, warum ich hier war, sagte er irgendwas mit Verbindung und Heilung und,

dass ich darauf achtgeben müsse, damit mein Kompass funktioniere.



Klangpyramide


Zurück in Kiel fühlte ich mich stärker. Machte einfach weiter. Und irgendwann traf

ich jemanden, der Healing anbot. Mit Händen über einem herumfuchteln. Meine

Verbindung in Balance bringen. Es dauerte noch ein Jahr, bis ich es machte.


Irgendwann hatte ich im Bauch dann das Gefühl, auf den Wochenmarkt zu gehen,

um einen Kaffee zu trinken. Es regnete, es war grau. Es war der mit Abstand

unschönste Tag in dieser Zeit und trotzdem musste ich da hin. Am Kaffeestand kam

ich ins Gespräch. Erzählte, dass ich den Traum habe, Schriftsteller zu werden. Einer

kannte eine, die auch schrieb. Er stellte den Kontakt her. Wir trafen uns, tauschten

uns aus. Worüber ich denn jetzt schreibe, wollte sie wissen. Ich erzählte ihr meine

Idee. „Großartig“, sagte sie, ich kenne da jemanden. Und kurz darauf unterschrieb

ich einen Vertrag bei einer Bestseller-Agentur, die pro Jahr nur eine Handvoll

Autoren aufnimmt.


Was wollte ich eigentlich erzählen? Habe den roten Faden verloren. Gibt es diesen

Faden denn im Leben überhaupt?


Was ich sagen will:

Alles ist mein Weg. Hauptsache, ich spüre, was gut für mich ist. Einen Kompass, der

mir zeigt wo Norden ist. Um die Kraft, die Ausdauer, Hoffnung und Zuversicht zu

haben, mein Leben zu verändern, wenn es verändert werden muss.


Deswegen lass' ich mich auf Schwingungen und Energiearbeit ein. Deswegen

meditiere ich jeden Tag. Manchmal zwei, manchmal zwanzig Minuten. Einatmen,

ausatmen. Mehr nicht. Und ja, jeden Abend Dankbarkeitstagebuch. Jeden

verfi...delidudligen Tag. Und höre nicht auf, wenn es mir plötzlich blendend geht.

Denn nach jedem Sieg folgt eine Niederlage. Und da soll mein Kompass-Konto prall

gefüllt sein.


J.C. Borkenstein schreibt Bücher über Persönlichkeitsentwicklung. Über die größten Kämpfe, die Menschen austragen können: nämlich die in uns selbst. Auf jcborkenstein.com erscheinen kurze Storys über Zweifel, Mut und Ehrlichkeit. In seinem Newsletter verrät er seine wichtigsten Erkenntnisse aus über 10 Jahren Persönlichkeitsentwicklung.





Ich danke Jan für seine Geschichte, seine Reise.

Jede Reise ist individuell, mit anderen Methoden, anderen Erlebnissen aber mit dem selben Ergebnis: bei sich ankommen. Glücklich sein. Das Leben genießen in Dankbarkeit und Liebe.

Möchtest du dich auch auf deine Reise begeben? Gerne unterstütze ich dich dabei.



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