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Werten und Bewerten

Aktualisiert: 21. Jan.

Die Frage die sich stellt: Warum werten und bewerten wir unser Gegenüber überhaupt?

Ist es nicht spannend, wie schnell wir Menschen bewerten und beurteilen? Jeder kennt's - in die eine wie auch in die andere Richtung! Ich beispielsweise befinde mich, seit ich denken kann in der Schublade der Übergewichtigen und bin mit dieser Schublade automatisch eher unattraktiv, behäbig, unglücklich, nicht erfolgreich usw. So zumindest will es die Schublade. Ob bewusst oder unterbewusst: in unserem Alltag sind wir ständig damit beschäftigt, Menschen zu werten und bewerten. Wir neigen dazu, unser Gegenüber anhand verschiedener Kriterien zu beurteilen und möglichst schnell in Schubladen zu packen.

Ein Grund dafür ist, unser Wunsch nach Kategorisierung. Unser Gehirn ist drauf programmiert, Informationen zu organisieren und zu strukturieren, um die komplexe Welt um uns herum besser zu verstehen. Indem wir Menschen in Schubladen stecken, schaffen wir Ordnung und das vereinfacht die Wahrnehmung. Ein weiterer Grund für das Schubladendenken ist der Wunsch nach Zugehörigkeit und Identifikation. Wir teilen Menschen in bestimmte Gruppen ein, um uns selbst ebenfalls einer Gruppe zugehörig zu fühlen und unsere eigene Identität zu stärken. Wir suchen nach Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen für mehr Verbundenheit und das Gefühl von Sicherheit.


Wenn der erste Eindruck uns Chancen nimmt?

Was ist mit dem ersten Eindruck? Es ist allgemein bekannt, dass der erste Eindruck oft entscheidend ist, z.B. bei einem Bewerbungsgespräch. Wir bilden uns schnell eine Meinung, basierend auf äußerlichen Merkmalen wie Aussehen, Geschlecht, Hautfarbe, Gewicht, Kleidung oder dem sozialen Status. Aber was sagen diese Äußerlichkeiten über einen Menschen, über dessen Charakter, die Stärken, Schattenseiten (seine Schwächen) oder die eigene individuelle Geschichte? Die Antwort ist hinlänglich bekannt: NICHTS. Was passiert also, wenn wir Menschen nur nach Äußerlichkeiten bewerten? Richtig: wir verpassen wundervolle Menschen.


zu groß? zu klein? zu dick? zu dünn? zu....?


Vom Werten und Bewerten zur eigenen Verletztheit


Ich will mich selbst nicht aus der Verantwortung nehmen. Früher saß ich oft mit Freunden zusammen und wir haben „gelästert“. Und auch heute passiert es mir manchmal noch unbewusst, dass ich Menschen in eine blöde Schublade stecke. Eine Sache hat sich jedoch zu früher verändert: Sobald es mir bewusst wird, unterbreche ich den Gedanken und bitte leise um Entschuldigung. Grund für mein Umdenken sind meine eigenen Erfahrungen mit Schubladen. Wie eingangs erwähnt bin ich seit jeher dick. In der Grundschule wurde ich ausgelacht und hörte Worte wie „dicke Sau“ oder „Fettarsch“. Auch innerhalb meiner Familie war mein Gewicht oft Thema. Als ich 9 Jahre alt war, sagte mein Bruder zu mir, dass sich niemals ein Mann in mich verlieben würde, wenn ich so dick bliebe.

Die Summe aller Erfahrungen mit den Bewertungen zu und über meinen Körper hinterließ in meiner Seele tiefe Wunden. Es führte dazu, dass ich mich weit über meinen eigenen Grenzen angestrengt habe, besonders gut in der Schule oder im Job zu sein. Ich sagte zu allem „Ja“, auch wenn ich schon längst nicht mehr konnte und daher auch nicht wollte. Ich hatte Schwierigkeiten, Menschen nah am mich ran-zu-lassen. Sofort kam die innere Stimme, die sagte „du bist nicht liebenswert, so liebt dich niemand“. Durch die negativen Gedanken über mich selbst, habe ich eine Essstörung entwickelt. Sie heißt Binge- Eating- Störung und beschreibt die Form des emotionalen Essens. Es waren hauptsächlich Süßigkeiten, aber auch andere Lebensmittel aus dem Kühlschrank, die ich wahllos in mich hineingestopft habe, um die Emotionen zu unterdrücken. Irgendwann kam die Einsicht, dass ich so nicht weitermachen kann. Ich war in Reha, habe viel über mich gelernt, viel an mir gearbeitet, viele Glaubenssätze durch ThetaHealing verändert. Ich habe Menschen hinter mir gelassen, die mir nicht guttaten und gelernt, Nein zu sagen. Auch kenne ich heute meinen Grenzen, habe gelernt mich selbst so anzunehmen, wie ich bin, mich genauso zu lieben, mich freigemacht von dem Gedanken, was andere über mich sagen könnten.



Wenn Werten und Bewerten Spuren auf beiden Seiten hinterlässt


Was ich sagen will: Bodyshaming ist eine Ausprägung des Bewertens und diskriminierend. Im Kleinen beginnt die Diskriminierung bei Brillen- oder Zahnspangenträgern, wegen Muttermalen auf der Haut, Frisuren, zu viel oder zu wenig Brust, einem konservativen oder freizügigen Kleidungsstil, …die Liste ist unendlich lang.

Die Bewerteten tragen nicht selten seelische Wunden und Verletzungen davon, die sie zum Teil oft ein Leben lang begleiten. Diese Folgen können Auswirkungen auf Beziehungen, das Berufsleben und vieles mehr haben.

Die Bewerter wiederum haben ihre eigenen Herausforderungen. Manche kämpfen mit mangelndem Selbstbewusstsein oder fehlender Empathie. Sie lenken von sich auf andere, um nicht selbst im Fokus zu stehen. Allerdings kann dieses Fehlverhalten auch ein Ausdruck von alten, seelischen Verletzungen sein.


Meine Lösung: Seid liebevoll miteinander!


Ein Zitat von Antoine de Saint-Exipèry: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“



geht liebevoll miteinander um <3

Wie recht er doch hat, meinst du nicht auch?

Fazit ist doch, jeder von uns trägt sein eigenes Päckchen/seine Geschichte/seine Probleme mit sich herum. Wenige wollen auffallen oder bewusst provozieren, keiner möchte Diskriminierung/Mobbing erfahren. Daher wünsche ich mir, dass wir mit liebevollen Augen durch die Welt gehen und uns wieder mehr Wertschätzung entgegenbringen. Wir möchten alle geliebt, wertgeschätzt, gehört und gesehen werden so wie wir sind.

Feiert eure Einzigartigkeit! Hebt sie hervor, lasst euch von niemanden reinreden, handelt aus dem Herzen heraus, geht auf die Menschen zu, seid offen und lernt sie kennen. Weg mit den Schubladen und den Bewertungen! Und wenn euch doch mal wieder das Unterbewusstsein eine Schublade öffnen lasst, seid auch gnädig mit euch selbst und verurteilt euch nicht zu hart dafür. Wichtig ist in dem Fall die Erkenntnis, dass ihr den Gedanken erkannt und unterbrochen habt.


Kennst du das Thema aus deinem eigenen Leben? Fühlst du dich wertlos? Nicht liebenswert? Zweifelst du ständig an die selbst? Gehst über deinen Grenzen und es reicht noch immer nicht, allen und jedem gerecht zu werden?

Ich unterstütze dich gerne dabei, ganz individuell, ganz auf dich abgestimmt.



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